Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen

8 Oktober 2019
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Ist die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen die Zukunft der Transportbranche? Wie wird die Elektromobilität den Automobilmarkt bestimmen?

Es ist kein Geheimnis, dass viele Autokonzerne sich für die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen interessiert haben. Dem von DataArt erstellten Bericht„Transport-Sharing in Polen“ zufolge, sind die Aussichten für 2019 vielversprechend. 86% der Beförderer planen die Erweiterung der Transportflotte, davon 46% wollen ihre derzeitigen Fahrzeuge gegen neuere Modelle tauschen und 85% ihre Flotte mit einem neuen Fahrzeugtyp ergänzen.

10.000 Bestellungen für Nissan E-Nutzfahrzeuge

Eine der Marken, die sich für die Elektrifizierung für ihre Geschäftszwecke entschieden hat, ist Nissan. Der japanische Autohersteller hat seit Einführung in 2004 bereits 10.000 Bestellungen für das Nutzfahrzeug NV200 registriert, und 25.000 Einheiten wurden in der ganzen Welt ausgeliefert. 

Die neueste Generation von Nissan e-NV200 ist mit einer 40 kWh-Batterie ausgestattet. Hergestellt in zwei Varianten: mit dem Laderaum, ein sogenannter Kastenwagen und Sitzplätzen in der Evalia-Variante. Die maximale Nutzlast beträgt 742 kg. Vor einem Jahr war dieses Modell in vielen Ländern eines der meitsverkauften Nutzfahrzeuge der 3,5 – Tonnen – Klasse: in Großbritannien, Norwegen, Italien, in den Niederlanden und sogar in Polen! 

Dank Hitachi Capital – einem einzigen, offizielen Tesla-Partner in Polen, wurde vor einem Jahr der Elektro-Transporter SAIC Maxus EV80 präsentiert. Sein Preis beläuft sich auf ca. 47,5 Tausend Euro netto, aber das Unternehmen will seinen Kunden eine langfristige Miete anbieten. Er ist ein Konkurrent für die beiden oben genannten Nutzfahrzeuge – Nissan e-NV200 und Renault Kangoo ZE. Im Vergleich zu VW Crafter ist er von ähnlicher Größe, aber hat eine viel geringere Nutzlast von 860 – 950 kg, je nach Variante. Das Unternehmen versichert, dass es 200 Autos zur Verfügung hat. 

Innogy Go-Test von Nutzfahrzeugen: Mango eTGE und Renault Kangoo ZE

Innogy Go ist die nächste Firma, die Elektronutzfahrzeuge testet. Im März dieses Jahres wurden zwei Autos auf den Markt eingeführt: Man eTGE, der wie ein Zwillingsbruder von Volkswagen e-Crafter und Renault Kangoo ZE aussieht, in zwei Farben: Weiß und Blau. Beide Autos haben sich an der Wybrzeże Kościuszkowskie – Straße in Warschau an einer Ladestation befunden, obwohl sie früher in der offiziellen App nicht verfügbar waren. 

Mit einer Aufladung verfügen sie über bis 200 Kilometer Reichweite und zeichnen sich durch einen sehr großen Laderaum aus: 10,7 Kubikmeter und 3 Kubikmeter! In Anbetracht des Erfolgs von angebotenen, emissionsfreien Personenkraftwagen ist es wohl möglich, dass in Zukunft auch elektrische Nutzfahrzeuge ins Angebot eingefügt werden.

Die Premiere von Volkswage Multivan T6.1 im Herbst 2019

Im Herbst dieses Jahres soll auf den Markt der schon vor einem Jahr angekündigte E-Volkswagen Multivan T6.1 mit ABT-Antrieb eingeführt werden. Die vom Hersteller versprochene Reichweite beträgt bis zu 400 Kilometer NED, was eine tatsächliche Reichweite von 270 Kilometern bedeutet! Volkswagen ID Buzz Cargo wurde auf der Automobilausstellung in Posen mit einem speziellen Modularen E-Antriebs-Baukasten MED präsentiert. Eine innovative technische Lösung ist der Einsatz von Batterien von verschiedenen Größen und Kapazitäten. 

Was sind die Vorteile der Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen? Es scheint so, als es keine Zündgefahr besteht. Sind diese Fahrzeuge jedoch wirklich sicher? Im vergangenen Jahr zeichnete die Feuerwehr bis zu 9.000 Bränden von Elektroautos auf. Sie sind besonders anfällig für Überhitzung und mechanische Beschädigungen. Auch Karosserien der nächsten Generationen, die häufig aus leicht entzündlichen Kunststoffen bestehen, sollten berücksichtigt werden. Es reicht eine kleine Mangel in dem modernen Akku, damit die überschüssige Energie schnell in die Wärme umwandelt. 

Der Aufbau einzelner Zellen ist ebenfalls ein Problem. Bei Tesla-Fahrzeugen besteht die Batterie aus 7104 Lithium-Ionen-Zellen. Gehen nur einzelne Zellen kaputt, so kann es zum Brand kommen. Darüber hinaus sind diese Akkus oft nicht zu löschen, da das Löschmittel bis in die letzten Winkel des Antriebssystems nicht dringen kann. Der Feuer kann sich kurz nach dem Erkennen des Defekts oder sogar innerhalb einiger Tage erneut ausbreiten. Ein Beispiel hierfür ist die Explosion von BMW i8, die im September 2019 auf der Nationalstraße 91 in Zajączków bei Tczew niedergebrannt ist. Der Feuerwehrdienst hat das Feuer stundenlang gelöscht und dann das Wrack abgekühlt. 

Der zweite positive Aspekt von Elektroautos ist der Umweltfaktor, da die Elektroautos umweltfreundlich sind und die Luftqualität verbessern, was insbesondere in Großstädten zu spüren ist. Batterien von Elektroautos können sogar Haushalte mit Strom versorgen, was zu zusätzlichen Energieeinsparungen führt. Die Entsorgung solcher Batterien kann jedoch sehr umweltschädlich sein. Wird sich der Trend zu Elektrofahrzeugen in der Automobilbranche fortsetzen? Es ist nicht vorherzusehen, aber viele Automobilfirmen erkennen das Potenzial, Gewinn und Sorge um die Umwelt. 

Elektrofahrzeuge – eine gute Investition für kurze Strecken und nicht in jeder Branche 

Elektrofahrzeuge sind eine zukunftsorientierte Investition, werden sich aber nur auf kurzen Strecken in der Kurier-, Carsharing- und Personenverkehrsbranche bewähren. In der Just-in-time-Branche, in der jede Minute von Bedeutung ist, ist dieser Autotyp nicht die richtige Lösung. Aufgrund des notwendigen Zeitaufwands zum Aufladen und der Suche nach einer richtigen Ladestation, könnte ihr Einsatz eine längere Lieferzeit zur Folge haben.